Sechste Wanderung 2020: Von Häslabronn nach Heilbronn
Noch ganz kurz vor dem "Lockdown light" Ende Oktober kann ich mich auf den Weg machen und die letzten schönen Tage auf Pilgerfahrt verbingen.
Anstatt Vezelay ist aber Häslabronn, ein kleiner Flecken zwei Tagesmärsche von Rothenburg odT entfernt, als Startpunkt auf dem Plan.
Der Weg ist vorzüglich ausgeschildert |
Erstmals Pilgern mit Begleitung |
Die Route |
1. Etappe: Häslabronn nach Gunzendorf (ca 20km)
Ein reines Vergnügen bei dem sonnigen und nicht zu warmen Herbstwetter. Vorbei an der Burg Colmberg geht es im Zickzack über gut befestigte Wege. Für ein Bad im einladenden Badesee nach Colmberg ist es aber doch etwas zu kühl. In Binzwangen überqueren wir die noch sehr junge Altmühl.
Burg Colmberg (und Golfplatz) |
2. Etappe: Gunzendorf nach Rothenburg (ca 10 km)
Im Laufe der Nacht wurde es für die jüngeren Teilnehmer doch etwas frisch im Zelt und wir brechen sehr früh (gegen 5 Uhr) auf um uns warm zu laufen. Highlight der kurzen Strecke ist der Abstieg von der Hochebene bei Sonnenaufgang. Eine gute Gelegenheit die Morgeninversion zu erklären.
Morgeninversion |
So ruhig sieht man Rothenburg selten |
Wie aus dem Bilderbuch |
Das Wildbad ist ein interessantes, teilweise historisierend errichtes Ensemble mit unwiderstehlichem Charme Innen und Außen.
Märchenhaft |
3. Etappe: Rothenburg - Schrozberg (ca. 17km)
Nach einer ausgiebigen Stadtbesichtigung mit der ganzen Familie geht von nun an die Wanderung für mich alleine weiter.
Aus dem Taubertal heraus verläuft der Weg relativ flach durch Wälder und Felder nach Westen.
Blick zurück nach Rothenburg |
4. Etappe: Schrozberg - Dörzbach (ca. 30km)
Vor Herrentierbach teilt sich der Jakobsweg. Ich folge dem Weg nach Speyer, das vor 5 Jahren das Ziel meiner ersten Pilgerwanderung war.
Wegteilung des Jakobsweg |
Am Abend erreiche ich St. Wendel zum Stein. Die Kapelle ist geöffnet und die Höhlen zugänglich. Die Höhle, eigentlich mehr ein Felsüberhang, bietet genug Schutz vor dem Regen um dort die Nacht zu verbringen.
5. Etappe: Dörzbach - Schöntal (ca. 25km)
In Dörzbach kann ich meine mittlerweile stark zusammengeschmolzenen Vorräte auffüllen und beim PC-Notdienst ein neues Ladekabel für mein iPhone kaufen. Regen und Sonnenschein wechseln sich ab. Also raus aus den Klamotten - rein in die Klamotten.
Regen und Sonnenschein |
Im Bildungshaus kam ich zum Pilgertarif unter, feines Essen gab es in der "Post".
Nach einem üppigen Frühstück im Kloster geht es weiter zur vorletzten Etappe.
Schon fast abmarschbereit |
Der Weg führt an einigen interessanten Orten vorbei: Über Jagsthausen und Widdern vorbei an den gigantischen Windrädern im Hardthäuser Wald, schließlich zum beeindruckenden Testgelände des DLR. Leider ist das Besucherzentrum geschlossen. (Offen an jedem zweiten und vierten Freitag im Monat von 15 bis 18 Uhr (Nicht an Feiertagen)). Am Zaun kommt man den Prüfständen für die Rakententriebwerke auch so recht nahe.
Heute keine Gefahr |
6. Etappe: Neuenstadt - Heilbronn (ca. 17km)
Im goldenen Herbst wandert es sich in einer Weingegend natürlich besonders schön.
Herbststimmung in den Weinbergen |
Ich folge heute weiter dem Martinsweg.
Der Weg führt über Wälder, Felder und Weinberge über den Wartberg hinunter nach Heilbronn. Rechtzeitig für Kaffee und Kuchen komme ich an meinem Startpunkt von 2015 wieder an.
Auf dem Martinsweg |
Das war für dieses merkwürdige Jahr eine großartige Wanderung. Trotzdem würde ich mich freuen, wenn ich 2021 den Weg ab Vezelay fortsetzen könnte.
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